Tour 61 - Kaiser Tobi II.
Länge |
20 km |
Schwierigkeit |
Mittel |
Art |
Hin und zurück |
Stempel |
3 |
Nr. |
10,13,95 |
23.10.2021 Alle Vorbereitungen erledigt, der große Tag war
gekommen. Der Plan war, erst nach Ilfeld für die 95 und dann nach Schierke für
die 10+13. Das hat auch alles so geklappt, allerdings gab es zwischendurch noch
einen kurzen Schockmoment.
Aber erstmal frühmorgens los nach Ilfeld!
Ihr seht es auf der Karte, ich bin nicht nach Ilfeld reingefahren sondern etwas nördlich gestartet. Von da geht der Weg über diesen schmalen Pfad, durchaus steil, bergauf.
Es wurde im weiteren Verlauf sogar noch etwas kraxeliger. Diese Wurzeln da, das ist der Weg.
Der Trampelpfad führt über eine Art „Bergrücken“, es geht also auf beiden Seiten direkt bergab.
Das Bild ist ohne Fischaugen-Filter o.ä., das sieht da
tatsächlich so aus, als ob die Bäume zu beiden Seiten abkippen.
Und was darf selbst bei der letzten Tour im Harz nicht fehlen? Richtig, Ausschilderung die einen zum Verzweifeln bringt. Hier war es das klassische „Schild zeigt 500m bis zum Ziel, man geht 300m und das folgende Schild zeigt 600m zum Ziel“. Wie auch immer, man ist recht schnell an der Ilfelder Wetterfahne (Nr.95). Goethe-Heft nicht vergessen!
Nette Aussicht auf Ilfeld bei bestem Herbstwetter.
Stempel ins Heft gedrückt und nochmal kurz das Heft
durchgeblättert um zu gucken, ob alles in Ordnung ist. Und dann der Schock,
Stempel 197 fehlt! Die Burgruine Anhalt. Ich war da, dass wusste ich noch ganz
genau. Kurz in die App geguckt, abgestempelt am 25.08.2020
Hatte ich vergessen den Stempel ins Heft zu drücken?
Während ich mich also auf den Rückweg zum Auto machte und diesen schönen Ausblick hatte
ratterte mein Gehirn hin und her. Kurz meine Fotos auf dem
Handy gecheckt, nichts zu finden, die Harz Bilder von vor über einem Jahr waren
schon gelöscht.
Was nun? Kurz geguckt wie weit die Burgruine entfernt ist,
46 km von Ilfeld. Ich war ja früh genug morgens los, das könnte ich noch mit
einbauen. Ins Selketal, kurz hoch zur Ruine (das ist ja nicht so weit) und
wieder knapp 60 km zurück nach Schierke für die anderen beiden Stempel.
Dann kam ich auf die goldene Idee nochmal bei Google Fotos
nach August 2020 zu suchen. Und da fand ich meine gespeicherten Bilder von
dieser Tour.
Ihr könnt es bei Tour 38 nachlesen, der Stempel war defekt! Wer
aufmerksam diesen Blog gelesen hat, wusste das natürlich schon.
Ich hatte damals aber nur ein Foto von der dreistelligen
Kastennummer gemacht, weil ich keinen Stift dabei hatte. Zu Hause habe ich das
wohl vergessen einzutragen. Zum Glück hatte ich noch dieses Foto! Stelle ich
jetzt hier natürlich nicht rein.
Also 110 km gespart und alles lief wieder nach Plan.
Ab nach Schierke (Parkplatz Am Brocken-Coaster) und auf zur letzten Etappe!
Nochmal 8,5 km bergauf und vor allem über Stock und Stein.
Der Sturm, der 2 Tage zuvor durch den Harz gezogen ist, hat für zahlreiche Äste
auf den Wegen gesorgt.
Man kann mittlerweile die Klippen auf der anderen Seite von Schierke komplett frei sehen, weil der Wald drumherum verschwunden ist. Das war bei meiner Tour zur Schnarcherklippe (Tour 13 / April 2018) noch anders.
Am Bahnhof Schierke vorbei und dann direkt zum Feuerstein und zur Stempelstelle 13 (Ahrensklint)
Und da war der nächste defekte Stempel! Die 13 hatte leider keinen Stempel. Also auch hier nur die Nummer notiert. Noch einen Stempel!
Ab hier wurde der Weg dann doch ein bisschen nervig. Ganze Bäume die den Weg versperrten.
Und dieses Schild ist ja schon ein Honigtopf für mich, ich lasse mich davon viel zu einfach anlocken
Hatte sich aber nach 300-400 m schon wieder erledigt. Der Weg
war unter den ganzen Bäumen und Ästen nicht mehr auffindbar. Also zurück und
den Weg über den Gelben Brink (Nr.22) genommen. Die Stelle auch noch kurz GPS
gestempelt, im Heft war sie ja schon seit meiner 2. Brockentour.
Und dann die letzten 2,5 km Richtung Große Zeterklippe.
Bei jedem Schritt erinnert man sich an die ganzen Stempel zurück, die man schon geholt hat. Jede Besonderheit, jede obskure Begegnung, jede schöne Erinnerung. Die erste Tour zum Molkenhaus, die wunderbare Tour zur Kleinen Oker, der Reinfall am Gasthaus Steinerne Renne und die Gastfreundlichkeit 2 Monate später im Gasthaus Plessenburg, die Corona-Zeit, als man nicht das Bundesland wechseln durfte, die vielen Umwege, die Tour zu den Dreibrodesteinen, die mich an die Klassenfahrt in der 4. Klasse erinnerte, die Kirschen an der Schönen Aussicht Hainrode, die Himbeeren an der Lageswarte, die beste Bratwurst aller Zeiten im Dezember 2020, Midsommar am Hufhaus, die Ruhe am Juli Morgen unter der Woche an der Baste, die Touren, die ich nicht alleine gemacht habe, ob nur mit einem meiner Söhne oder mit der ganzen Familie inkl. Großeltern, der Wettlauf mit meinem Schwager, sich morgens, alleine an der Rosstrappe, wie ein König fühlen, der Grusel in Volkmarskeller, jeder einzelne Schritt ging mir auf diesen letzten Metern nochmal durch den Kopf.
Und der Weg zog sich auf die letzten Meter nochmal richtig, es fühlte sich an wie damals im April 2018 auf dem Weg zur Leistenklippe (die ja auch ganz in der Nähe ist). Noch eine Kurve, noch ein paar Bohlen, noch ein paar Pfützen und Wurzeln.
Und dann ist sie da, die Zeterklippe, der letzte Stempel.
Mein Handy-Akku streikte mal wieder, wie auch schon die Woche davor. Es reichte
noch für den GPS Stempel, Bilder konnte ich keine machen. Aber dafür hatte ich
extra meine Kamera mitgenommen, weil ich sowas schon befürchtet habe.
Meine Damen und Herren, ich präsentiere:
Kaiser Tobi II.
Ich war so froh, dass ich genau diese Tour zum Ende gemacht
habe. Wenn ich jetzt z.B. die Elfenstein Tour vom Mittwoch als letztes gemacht
hätte, hätte sich das irgendwie nicht richtig angefühlt.
Das hier war eine schöne lange Tour, mit ein paar Hindernissen und einer schönen Aussicht als Belohnung. Es fühlte sich wirklich erkämpft an.
Als ich wieder runter kam von der Klippe und mich auf den Rückweg machte, kam sogar die Sonne raus.
Hier in diesem Video rede ich sogar fälschlicherweise von der Leistenklippe.
Die folgenden 8 km zurück waren so leicht und beschwingt wie selten eine Wanderung zuvor.
Das muss man natürlich mit einem Teller Erbseneintopf (Vorsicht Wortwitz) krönen.
222 im Sack
0 to go
Nachtrag:
Ich bin dann eine Woche später, am 01.11.2021, nach Blankenburg um meine Nadel und Urkunde zu holen.
Auf die Frage der Verkäuferin, ob ich gleich einen neuen Stempelpass mitnehmen
wolle, überlegte ich 2 Sekunden und antwortete……….na klar! 😉
Das war meine 4,5 Jahre dauernde Reise zum Kaiser, hier über
knapp 9 Monate erzählt. Ist dieser Blog damit zu Ende? Nein natürlich nicht. Knapp
2 Wochen später war ich wieder im Harz um die ersten 3 Stempel in mein Heft zu
drücken. Und auch wenn ich bis heute (Februar 2023) nur 10 Stempel geholt habe
(nur 2 Touren 2022) habe ich mir vorgenommen dieses Jahr wieder häufiger zu
fahren. Da wären auch noch ein paar Themen-Hefte die noch nicht vollständig
sind.
Dieses Mal seid ihr also mehr oder weniger „live“ dabei und
bekommt nicht Geschichten erzählt, die schon 3 Jahre alt sind.
Die nächste Tour hat mich schon vorher mit einer wahnsinnig
schwierigen Frage konfrontiert……
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